[Büchervorsätze] oder welche Geschichten mich dieses Jahr begleiten

Let’s be real for a moment, shall we!? Mit dem neuen Jahr kommen automatisch auch immer die uns allen bekannten guten Vorsätze. Doch wie erfolgreich und dauerhaft setzen wir diese dann wirklich um? Oft genug zweifeln wir an, dass sie von Langlebigkeit geprägt sind. Da Bücher in meinem beruflichen wie privaten Leben einen wichtige Rolle einnehmen, ist es einer schlaflosen Nacht geschuldet, dass ich mir nicht nur zu privaten Zielen meine Gedanken gemacht habe, sondern auch zu Bücherdingen, die ich gerne für mich persönlich in diesem Jahr sowie langfristig umsetzen möchte.

Let it go, let it go

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Das mag jetzt merkwürdig klingen, aber Bücher können nicht nur eine unglaubliche Bereicherung sein, sondern auch eine gewisse Last mit sich bringen. Jedenfalls geht es mir an manchen Tagen so und das ist jetzt nicht ausschließlich auf das Gewicht ihrer Seiten bezogen. So schön ich den Anblick von meterhohen Regalen, die bis zum Biegen und Brechen mit Geschichten gefüllt sind, liebe und so sehr sie mir ein heimisches Gefühl geben, so stellt sich anderentags auch das Gefühl ein, dass sie im falschen Zuhause wohnen.

Wenn man in einem Verlag arbeitet und auch privat viele liebe Büchermenschen kennt, dann kann man sich nicht gerade über zu wenig Lesestoff beschweren. Es ist natürlich ein absolutes Luxusproblem, zu viele Bücher zu haben, die man über eine längere Zeit nicht lesen wird können. Bei einigen Büchern ist das auch gut so, da man sie vielleicht einfach zu einem anderen Zeitpunkt lesen sollte, bei anderen wird es jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nie dazu kommen, dass sie aus dem Regal gezogen werden, so dass ihre einzige Aufgabe darin besteht, Platzhalter für volle Regale zu sein. Öfter sitze ich dann vor den ganzen Buchrücken und frage mich: Geht es eigentlich um das Buch an sich oder nur um den Besitz des Buches? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann geht es in vielen Fällen nur um ihre physische Anwesenheit.

Weil es sich schön anfühlt, von so vielen Büchern umgeben zu sein, weil sie wunderbar aussehen und so viel aufregende Abenteuer versprechen. Abenteuer zu denen ich in vielen Fällen nie aufbrechen werde. Wozu sollen sie also weiterhin bei mir Rast machen, wenn sie doch woanders viel besser aufgehoben sind, wo sie ein besseres Zuhause finden? Denn Bücher sollten in erster Linie gelesen werden und nicht nur zu einem ästhetischen Statussymbol verkümmern! Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, meine private Bibliothek radikal zu verkleinern auf die Bücher, die für mich 5-Sterne-Bücher sind und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben oder die ich wieder lesen würde. Die übrigen werden verkauft, verschenkt oder gespendet.

Ich möchte mich allgemein mehr ordnen und mich mit Dingen umgeben, die eine besondere Bedeutung haben und nicht in wahllosen Mengen vorhanden sind. Lange hatte ich das Gefühl, dass, wenn ich sie weggeben würde, sie mir verloren gehen. Aber ich kann sie trotzdem jederzeit auf einen E-Reader laden, sie mir ausleihen oder sie einfach lesen und weitergeben. Mir läuft nichts davon und die Geschichten bleiben ein Teil von mir. So einfach das auch klingen mag, für mich war das eine wichtige Erkenntnis, zu der ich mich durchringen musste. Nicht jedes Buch muss für mich gemacht oder in meinem Besitz sein, weil es zu anderen Menschen passt oder hübsch anzusehen ist. Mein Ziel ist es, mich dauerhaft auf die für mich 100 besten und wichtigsten Bücher zu beschränken, die mich immer begleiten werden.

Get things (books) done

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Dieser Vorsatz hängt mit dem eben genannten Punkt zusammen, dass ich einfach mehr gelesene Bücher besitzen möchte, als ungelesene. Aber ich möchte zudem mehr und anders lesen. Das klingt sehr leicht und man könnte sagen: Dann mach es doch einfach und lies! Ganz so simpel ist es jedoch nicht. Aus diesem Grund möchte ich mir bewusster Zeit zum Lesen schaffen und mich wirklich auf den Text und die Figuren konzentrieren, ohne einfach durch die Geschichte zu hasten. Denn neben der beruflichen Notwendigkeit soll das Lesen auch weiterhin für mich ein Genuss bleiben.

Ich möchte weniger darüber nachdenken müssen, was ich wann lese und warum. Oft ertappe ich mich dabei, dass ich Bücher lese, weil sie mir häufig über den Weg laufen und ich neugierig werde, aber gleichzeitig auch einen gewissen Druck verspüre, wissen zu wollen, worüber alle sprechen. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die Geschichten sehr gut sind und deshalb viele Leser finden, andererseits ist es einfach nur ein Buch, was gerade parallel von vielen Lesern gelesen wird. Ich möchte zurückfinden zu meinem individuellen Buchinstinkt und auch wieder mehr Unbekanntes entdecken können, das ich für mich gefunden habe und nicht nur andere Leser vorgeschlagen haben.

Dazu gehört auch, dass ich Bücher früher abbreche. Auch wenn ich genau weiß, wie viel Mühe und Arbeit in der Entstehung eines Buches stecken kann, so passt es manchmal einfach aus unterschiedlichen Gründen nicht. Ich muss dieses Schuldgefühl ablegen, dass es an mir liegt und ich das Buch beenden muss, nur weil ich es angefangen habe. Denn es nimmt mir die wertvolle Zeit für wichtigere Texte.

Find my focus

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Allgemein möchte ich mich auf das Wesentliche konzentrieren. Dazu gehört, dass ich auch wieder mehr Zeit zum Bloggen freimachen möchte. Dabei dürfen es ruhig auch mal kürzere Postings oder Leseeindrücke sein. Man muss nicht immer nach den ausführlichen, perfekten Worten suchen. Ich schreibe hier in erster Linie für mich selbst und wenn es den einen oder anderen Leser ebenso erfreut, dann macht mich das umso glücklicher. Aber so habe ich weniger Druck und schreibe hoffentlich auch schneller und wieder öfter Dinge, da es den perfekten Blogpost einfach nicht gibt. Einfach machen – allgemein ein guter Vorsatz und das hat mir der Tweet von der lieben Sandy noch mal ganz klar gemacht. Jeder macht das, was er kann und es ist am wichtigsten, dass es überhaupt voran geht.

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 It’s all about the Gifs

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Ein Bild sagt manchmal bekanntlich mehr als tausend Worte. Außerdem kann ich nicht leugnen, dass ich einen außerordentlich großen Gefallen an diesen hübschen Animationen gefunden habe. 🙂 Sie drücken auch in meinem Alltag oft einfach alles aus, was in diesem Moment zu sagen wäre. Warum sollen sie also nicht auch hier oder im Zusammenhang mit Büchern eine Rolle spielen? Für mich ist das eine willkommene Auflockerung eines Textes. Mir ist natürlich bewusst, dass es nicht jedermanns Geschmack trifft.

My personal bookdealer

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Meine Gewohnheiten, Bücher zu kaufen, werden sich ändern. Don’t get me wrong, ich verstehe, warum man Bücher (oder andere Dinge) bei Amazon kauft. Und ich verurteile auch niemanden, der das tut. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er diesen Service in Anspruch nimmt oder eben auch nicht. Für mich persönlich habe ich jedoch festgelegt, dass ich jeden Monat in einer anderen Buchhandlung etwas bestellen werde. Es ist in den meisten Fällen nicht notwendig, dass ich ein Buch sofort brauche und wenn doch, dann lade ich mir das E-Book runter. Da ich auch bei einer normalen Bestellung 2-3 Tage warten müsste, kann ich es auch bei einer Buchhandlung kaufen oder mir zusenden lassen.

Ein bisschen Abwechslung kann auch nicht schaden und es irgendwie ist es auch aufregender, wenn man weiß, wer es für einen eingepackt hat oder es generell mit viel Herzblut gemacht wird. Zusätzlich kann man auch mal testen, wo es eventuell noch Schwachstellen gibt. Für mich ist es eher eine Herzensangelegenheit, da ich prinzipiell sowieso lieber in Buchhandlungen gehe und stöbere. Bücher wie „84, Charing Cross Road“ von Helene Hanff oder „Adressat unbekannt“ bzw. ein Instagram Bild aus einer Buchhandlung, wo der Leser auf seine Rechnung geschrieben und sie mit einem Dankeschön zurückgesendet hatte, haben mir wieder ins Bewusstsein gerufen, dass es doch eigentlich schöner ist, wieder in diesen persönlicheren Austausch zu treten. Damit begonnen habe ich für den Januar bei der wunderbaren Nina von Frau Hauptsachbunt, die die meisten von euch sicher kennen und ich freue mich schon sehr auf meine persönliche Lieferung aus der Buchhandlung Rose Schlüter!

Also, auf gehts in ein neues wundervolles (britisches) Bücherjahr, in dem es viel zu entdecken gibt. 🙂 Habt ihr besondere Vorsätze zu Büchern?

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8 Gedanken zu „[Büchervorsätze] oder welche Geschichten mich dieses Jahr begleiten

  1. Liebe Caroline,
    ich kann nicht umhin, gerade ein bisschen zu schmunzeln. Ich möchte das gerne so wie es hier steht unterschreiben. Du bringst es auf den Punkt. Danke ❤
    Ausserdem danke ich Dir für die mehr als grandiose Idee, die kleinen Buchhandlungen zu unterstützen. Ich kann Dir sagen, Deine Bestellung #mademyday

    Ich lasse Dir ganz liebe Grüße hier ❤
    Nina

    • Liebe Nina,

      schmunzeln ist immer gerne erlaubt! 😉 Und ich unterstütze sehr gerne alle, die mit Leidenschaft täglich dafür kämpfen, dass all die tollen Bücher zu den richtigen Lesern kommen. 🙂 Bei dem Spitzenservice wird es sicher auch nicht die letzte Bestellung bei euch gewesen sein! Ganz liebe Grüße auch an dich ❤️!

  2. Liebe Caroline,
    ich handhabe das ganz ähnlich wie du. Entsprechend kann ich auch kein gewaltiges Bücherregal vorweisen, weil dort (eigentlich) nur noch die Herzensbücher stehen. Zu Buchabbrüchen haben wir auch gestern etwas geschrieben als Teil unserer Kehrwoche.
    Ganz liebe Grüße und viel Erfolg bei deinem Vorhaben
    Mareike

    • Liebe Mareike,

      ja, es ist sicher nicht so leicht, aber allein aus praktischen Gründen ist es auch sinnvoller. Und so lange die Geschichten an sich nicht verloren gehen, ist es das Wichtigste! 🙂 Euren Post schaue ich mir dann auch noch an. Liebe Grüße

  3. Einen Teil dieser Vorsätze hab ich mir vor einiger Zeit ebenfalls zum Ziel gesetzt und mich sogar mal daran gehalten. Es war unglaublich befreiend, ein Buch einfach nach rund 100 Seiten zuzuklappen und beiseite zu legen, wenn es mich nicht richtig in seinen Bann ziehen kann, und meine Zeit dafür mit einem anderen Buch zu verbringen, das ich dann am liebsten gar nicht mehr weglegen wollte. Ebenso ist es mit dem Weitergeben von Büchern. Konnten sie mich gut unterhalten, waren aber doch nur etwas für zwischendurch (oder haben mir gar nicht gefallen), werden sie weitergegeben, damit jemand anderes sich hoffentlich daran erfreuen kann, und in meinem Regal stehen nur noch Bücher, an deren Inhalt ich mich auch wirklich erinnern kann, weil sie so viel Eindruck hinterlassen und eine Woge an Gefühlen beim Lesen in mir geweckt haben! Das Platzproblem haben wir sicher alle und da finde ich es nur richtig, die wahren Buchschätze zu behalten und sich an deren Anblick (und Inhalt ;)) zu erfreuen und die anderen weiterziehen zu lassen, auf dem einen Weg oder anderen.

    • Liebe Laura,

      so sehe ich es eben auch! Und wenn man erstmal gemerkt hat, dass es auch gar nicht weh tut und man heutzutage trotzdem auf so viele unterschiedlichen Wegen an den Geschichten trotzdem teilhaben kann, dann ist das ausreichend. 🙂

  4. Liebe Caroline,

    dein Blogpost hat mich zum Nachdenken gebracht, vor allem der Teil mit den Büchern, die eigentlich nur als Platzhalter in den Regalen stehen entweder weil ich mich nicht wirklich an sie erinnern kann oder sie mir so gar nicht gefallen haben und ich wirklich keinen Spaß hatte sie zu lesen. Ich möchte gerne deinen Vorsatz für das Jahr 2015 auch beherzigen, obwohl ich mir eigentlich keine Vorsätze machen wollte, aber der Vorsatz bewusster zu lesen und nur noch wirklich die Bücher zu lesen, die mir gefallen finde ich echt gut. Ich versuche es auch mal damit.
    Meine Bücher kaufe ich nur in der örtlichen Buchhandlung, ich finde es toll da einfach ein bisschen zu stöbern und in der Regel sind die Bücher am nächsten Tag nach Bestellung schon vorrätig und es ist ja nicht ganz so wichtig, dass sie nach Hause geliefert werden.

    Liebe Grüße
    Corinna

    • Liebe Corinna,

      es freut mich sehr, wenn dich mein Beitrag dazu inspiriert hat! Mir ging es vor einer Weile ähnlich wie dir und deshalb musste ich mich einfach dazu entschließen, auch etwas dagegen zu tun. Und seine Gedanken mal zu bündeln und zu ordnen dazu, hat mir geholfen. Ich wünsche dir, dass du diese Vorsätze für dich beibehalten kannst.
      Liebe Grüße

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